Verschwiegene Steueroase: Vertreter einiger der
reichsten deutschen Familien sollen nach SZ-Informationen Firmen in Panama
halten. Darunter die Industriellen Porsche, Piëch, Quandt und die
Kaffee-Dynastie Jacobs
Mehrere prominente deutscher Unternehmer und Privatleute, darunter etliche
mit Vermögen im Milliardenbereich, sind nach Informationen der Süddeutschen
Zeitung als Direktoren oder Besitzer in Firmen in der Steueroase Panama
verwickelt. Nach einem Bericht in der Mittwochsausgabe der Süddeutschen
Zeitung sind darunter auch Vertreter einiger der reichsten deutschen
Familien, zum Beispiel der Familien Porsche, Piëch und Quandt, außerdem der
Verleger Hubert Burda, die Kaffee-Dynastie Jacobs
und die Bankiersfamilie von Finck.
Die Familien Piëch und Porsche erklärten, die von ihnen gehaltenen Firmen
seien nicht aus steuerlichen Gründen in Panama gemeldet worden. Silvia Quandt
und Hubert Burda behaupten, nichts von einer Beteiligung in Panama zu wissen.
Familie von Finck gab keine Stellungnahme ab, die Jacobs AG verwies auf private
Geschäfte des verstorbenen Klaus J. Jacobs.
Manche der Firmen wurden erst in den vergangenen Jahren gegründet, andere
existieren schon seit Jahrzehnten. Ein Firmenzweck ist meist nicht wirklich
ersichtlich - angeblich selbst für die Betroffenen. So lässt sich bei Firmen des
Logistik-Milliardärs Klaus Michael Kühne, des Kaffee-Unternehmers Klaus J.
Jacobs und des verstorbenen Bankiers Christoph von Metzler nach eigener Aussage
oder Aussagen von Sprechern nicht mehr eruieren, wofür ihre inzwischen wieder
gelöschten Firmen gegründet wurden.
Panama gilt seit Jahrzehnten als verschwiegene
Steueroase. Die von der Süddeutschen Zeitung recherchierten Namen stammen
aus der offiziellen Datenbank des Landes. Die dort
enthaltenen Daten hat der englische Hacker Daniel O'Huiginn auf seinem
Blog verfügbar und durchsuchbar gemacht.
Markus Meinzer vom "Netzwerk Steuergerechtigkeit" beschäftigt sich seit
Jahren mit Steueroasen. "Mehr als 50 Prozent der Einkünfte im
grenzüberschreitenden Anlagegeschäft werden nicht versteuert. Deshalb haftet
Firmen in Panama etwas Anrüchiges an. Und mir fallen wenige legitime Gründe ein,
weshalb jemand, der in Deutschland wohnt und arbeitet, in Panama eine
Briefkastenfirma unterhalten sollte", sagte er der Süddeutschen Zeitung.
Steuerflucht in Länder wie Panama verursacht Meinzer zufolge gravierende
Probleme: weniger Steuereinnahmen, mehr Schulden, höhere Steuern für Menschen
mit mittlerem Einkommen
Die ausführliche Reportage zum Thema finden Sie auf
Seite Drei in der Mittwochsausgabe der Süddeutschen Zeitung.
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